Bambus statt Beton?

Dass Bambus nicht nur sexy aussieht, sondern auch fantastische Eigenschaften hat, ist vielen bekannt. Seine exotische Ausstrahlung macht ihn zu einem quasi alternativlosen Baustoff, da es nichts vergleichbares gibt. Trotz seines rasanten Wachstums besitzen Bambusrohre Festigkeiten, welche sonst nur High-Tech-Materialien, wie künstlich produzierte faserverstärkte Verbundstoffe aufweisen können. Jedoch sollte man auch nicht übertreiben. Manche Journalisten veröffentlichen mangels eigener Kenntnis gerne Sätze wie z.B. „Bambusfasern sind doppelt bis dreimal so stark wie Stahl“, so gelesen auf freizeit.at,

gelesen auf: http://freizeit.at/4214/zukunftsserie-von-michael-horowitz-bambus-statt-beton/91.515.161

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass man durchaus in einem ausgereiftem Bambusrohr Fasern vorfindet, welche 20 N/mm² Zugfestigkeit besitzen. Jedoch findet man diese nur in dem äußeren Drittel des Bambusrohr-Querschnitts. Das innere Material ist deutlich schwächer. In Extremfällen wurden sogar fast doppelt so hohe Werte gemessen und somit eine Festigkeit, welche man rechnerisch bei einfachem Baustahl zur Bemessung der Tragfähigkeit annimmt. Und das sind somit Werte, welche gar nicht vergleichbar sind, da das eine Bruchlast ist, während das andere eine zulässige Beanspruchung darstellt. Aufgrund der enormen Schwankungen muss man bei einem natürlich gewachsenen Baustoff deshalb auch die Werte zur Bemessung entsprechend stark abmindern. Lesen Sie hierzu auch:

http://www.conbam.info/pagesDE/properties.html

Siehe auch: Bambus statt Beton auf heise.de